"Denn die Zikaden waren einmal Menschen. Sie hörten auf zu essen, zu trinken und zu lieben, um immerfort singen zu können. Auf der Flucht in den Gesang wurden sie dürrer und kleiner, und nun singen sie, an ihre Sehnsucht verloren - verzaubert, aber auch verdammt, weil ihre Stimmen unmenschlich geworden sind." (Ingeborg Bachmann)
Im antiken Griechenland galten die Zikaden als Symbole für den Gesang und die Musik. Dieser mythologische Zusammenhang erklärt sich in der Geschichte vom Harfenspieler Eunomos. Während eines musikalischen Wettstreits riss Eunomos die höchste Saite (die fünfte) seiner Cithara. Doch durch die Hilfe einer Zikade, die die fehelndenen Töne durch ihr Zirpen ergänzte, ging Eunomos trotzdem noch als Sieger aus dem Wettstreit hervor. Seitdem verehren die Musiker die Zikade.
Noch'n Bonmot:
Der Mensch singt mit dem Mund, die Zikade mit der Hüfte.